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In der Versenkung

Bernd Kammer über die Wirkung der Uferschützer

  • Lesedauer: 1 Min.

Vier Jahre sind eine kurze Zeit, zumindest wenn es um Stadtentwicklung geht. Insofern sollte das Bündnis »Mediaspree versenken«, das 2008 den erfolgreichen Bürgerentscheid gegen die ausufernden Bebauungspläne entlang der Spree initiierte, sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Das Votum hat mehr Wirkung gezeigt als es viele Aktivisten am Wochenende wieder bei ihrer alljährlichen Demo selbst einschätzten. Denn nicht zu vergessen - das Votum hatte nur empfehlenden Charakter.

Trotzdem wurden Politik und Investoren gehörig aufgescheucht. Zwar bauen Daimler-Benz und Coca Cola ihre Hochhäuser, aber andere Projekte verschwanden in der Versenkung. Etwa das Hochhaus an der Elsenbrücke, und auf dem Postareal zwischen Ostbahnhof und der O2-Halle sollen die Bürotürme statt 80 nun noch 40 Meter hoch werden.

Vor allem aber geht auch dem Senat langsam auf, dass er die landeseigenen Flächen nicht einfach mehr an den meistbietenden Investor verscherbeln kann - ohne Rücksicht auf soziale und städtische Belange. In der Stadt wird über eine neue Liegenschaftspolitik diskutiert, der sich auch der Finanzsenator nicht mehr verweigern sollte. Der Bürgerentscheid hat die Leute mobilisiert, sich für ihre Interessen und die der Stadt einzusetzen - das zeigte schließlich auch die Spreeufer-Demo.

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