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Wenn der Zwiebelsaft nicht ausreicht

Experten untersuchten Arzneimittel gegen Juckreiz und Schmerzen nach Insektenstichen

  • Lesedauer: 2 Min.
Stiche heimischer Insekten sind in der Regel harmlos und klingen von selbst ab. Was bei Juckreiz und Schmerzen hilft, erläutern die Experten der Zeitschrift »Gute Pillen - Schlechte Pillen« (GPSP) in ihrer Ausgabe 3/2012.

Kühlen mit kalten Umschlägen oder behelfsweise mit einer kalten Getränkeflasche lenkt von Schmerzen ab und trägt dazu bei, die Schwellung zu verringern.

Den Saft einer Zwiebel oder eine frisch aufgeschnittene Zwiebel selbst auf den Stich zu geben, ist oftmals schon sehr hilfreich. Dieses beliebte und bekannte Hausmittel kann Tabletten oder Salben in vielen Fällen verzichtbar machen. Da die Hautreaktionen von Histamin, einem Gewebehormon, getriggert - also angefacht - werden, versucht man mit Antihistaminika, die auf den Stich aufgetragen werden, dagegen anzugehen. Ein Großteil des Effekts dürfte allerdings auf der kühlenden Wirkung der üblichen Gelpräparate beruhen. Gegen solche externen Antihistaminika spricht, dass sie sensibilisierend wirken können. Dies begünstig dann später allergische Reaktionen auf Arzneimittel mit chemisch ähnlicher Zusammensetzung, warnt das arzneimittelkritische Magazin »Gute Pillen - Schlechte Pillen«. Bereits vor 40 Jahren forderte daher die amerikanische Gesellschaft der Kinderärzte, auf äußerliche Antihistaminika zu verzichten. Die Zeitschrift vergleicht rezeptfreie Hydrocortisonpräparate und nennt deren Preise. Als nicht besonders überzeugend charakterisiert sie eine weitere Wirkstoffgruppe für die externe Anwendung, zu der vor allem das örtlich betäubende Lidokain zählt. Besser wirksam sind Hydrokortisonpräparate, die für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren rezeptfrei sind. Die Cremes sollte man aber nur wenige Tage lang hintereinander auftragen, um die Möglichkeit von Nebenwirkungen gering zu halten. Welche Präparate in Frage kommen, steht inklusive Preisvergleich in einer Tabelle der Zeitschrift.

Tabletten mit einem Antihistaminikum können helfen, wenn viele Insektenstiche und ausgeprägter Juckreiz plagen. Ausdrücklich zugelassen für die Einnahme bei Insektenstichen ist nur das häufig müde machende Dimetindin (Fenistil® Tropfen). Neuere Wirkstoffe - ohne entsprechende Zulassung - wie Cetirizin oder Loratadin wirken möglicherweise gegen Hautjucken schlechter als die älteren müde machenden Antihistaminika.

Wer auf Insektenstiche mit schmerzhaftem Juckreiz und ausgeprägten Quaddeln reagiert, ist von Nesselsucht (Urtikaria) geplagt. Er kann sich für wenige Tage Glukokortikoid-Tabletten verordnen lassen, beispielsweise Prednisolon.

www.gutepillen-schlechtepillen.de

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