Zurück an den Strand - nüchtern!

Nach ihrem Olympiasieg und ausgiebigem Feiern spielen Jonas Reckermann und Julius Brink um den nationalen Titel

  • Michael Fox, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Zwei Wochen nach ihrem Gold-Coup von London geht es für die Beach-Boys Julius Brink und Jonas Reckermann zurück an den Strand. An der Ostsee warten die deutschen Meisterschaften - und Brink/Reckermann freuen sich auf ihre Fans.

Erst der Partymarathon, dann ab ins Aktuelle Sportstudio und zu Markus Lanz - nach zwei Wochen Goldrummel geht es für die Beachvolleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann zurück an den Strand. »Das muss an Feierei erst mal genügen, wir wollen ja auch noch nüchtern auf den deutschen Meisterschaften spielen«, sagte Blockspezialist Reckermann vor den nationalen Titelkämpfen im Beachvolleyball-Mekka Timmendorfer Strand. Und es gibt für die Olympiasieger an der Ostsee ja auch etwas zu verteidigen: In den vergangenen drei Jahren sicherten sich Brink und Reckermann den Sieg.

Nach dem Olympiacoup von London kann für das Spitzenduo von Alltag am Ostseestrand keine Rede sein. »Ich denke, dass dort nicht alles so ablaufen wird wie normal. Dafür sind die Ereignisse zu emotional«, betonte Brink. »Ich freue mich riesig drauf.« Das Welttour-Turnier in der Woche zuvor im polnischen Stare Jablonki hatten die beiden Olympiasieger noch ausfallen lassen. »Wir haben abgesagt, weil wir uns körperlich und psychisch nicht in der Lage gesehen haben, dort erfolgreich Sport zu treiben«, gestand Reckermann.

Denn Siegen ist ganz schön stressig. In London feierten die Rheinländer ihren Olympiaerfolg mit Freunden und Familie ausgelassen, auch wenn viel zu früh Schluss mit lustig war. »Ab 3.00 Uhr war in England nicht mehr viel mit Feiern«, erinnerte sich Brink. Nach der Rückkehr nach Köln ging die Dauerfete dann erst so richtig los.

Und plötzlich wollten auch alle Medien etwas von den Goldjungs wissen. Millionen Zuschauer hatten in Deutschland live am Fernseher den Matchball ins Olympiaglück bejubelt, nun wird das Duo herumgereicht wie sonst nur Popstars - oder Fußballer. »Die Begeisterung, die wir ausgelöst haben, ist schwer zu begreifen und macht mich unheimlich stolz«, sagte Brink noch immer staunend angesichts der ungeahnten Popularität der Randsportart. »Wir haben einfach nur versucht, unser Allerbestes zu geben und dass das so honoriert wird, das ist schon Extraklasse!«

Dass das plötzliche Olympiahoch für die immer noch junge Sportart nicht von Dauer sein wird, wissen die erfahrenen Athleten natürlich nur zu gut. Gerade deshalb ist der Gang an die Ostsee wichtig: »Das ist für uns ein ganz besonderes und wichtiges Turnier. Da fahren wir jetzt hin und wollen auch ein Stück zurückgeben von den tollen Gefühlen und der Stimmung, die uns zugetragen wurden«, sagte Brink. Und ein wenig Party mit den Fans, die es schon immer wussten, kann ja auch nicht schaden. »Da geht natürlich wie immer die Post ab«, freute sich Brink.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal