Gedenken in Gdansk

Neues Museum soll an Zweiten Weltkrieg erinnern

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: 1 Min.

Noch vor der Morgendämmerung begannen in Polen am 1. September die Feierlichkeiten anlässlich des 73. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Auf der Westerplatte in Gdansk, wo damals der Kreuzer »Schleswig-Holstein« das polnische Militärdepot beschoss, fand in der Dunkelheit ein »Geländespiel« mit etwa 50 teilnehmenden »Rekonstrukteuren« statt.

Danach hielt Verteidigungsminister Tadeusz Siemoniak vor dem Ehrenmal für die Verteidiger eine Rede. Daran erinnernd, dass die Besatzung des polnischen Postens sich erst nach sieben Tagen der deutschen Übermacht ergeben hatte, wies er auf die Notwendigkeit einer Modernisierung der polnischen Armee hin.

So bot also dieser Tag die Gelegenheit, weitere Militärausgaben zu fordern. Sie wurden auch von Staatspräsident Bronislaw Komorowski unterstützt, der anderorts damalige Schauplätze der polnischen Verteidigung besuchte.

Tatsächlich war 1939 der deutsche Angreifer in allen Waffengattungen, insbesondere mit 2800 Panzern (gegen 700) und 2000 Flugzeugen (gegen 400) weit überlegen. 950 000 polnische Soldaten standen der 1,8 Millionen zählenden Wehrmacht gegenüber.

Ebenfalls am Sonnabend wurde in Gdansk der Grundstein für ein »Museum des Zweiten Weltkriegs« gelegt. Wie Premier Donald Tusk ausführte, wird in diesem Museum, das bis 2014 fertiggestellt sein soll, »der Weltkrieg nicht nur aus der Perspektive der großen Politik, sondern als Leidensgeschichte der Menschen vieler Nationen« veranschaulicht. Gleichzeitig werde es symbolhaft Polens Stärke darstellen.

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