Bis ans Ende der Welt

Morgen wird Werner Herzog 70 / Über das Gehen und das Fremdsein

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Spielt es im Kino eine Rolle, dass ein Regisseur mit seinem Leben für die Bilder einsteht? Ist die Wahrheit eines Bildes abhängig vom Realismus der Aufnahmen? Im Zeitalter der perfekten Simulationen möchte man beide Fragen verneinen. Aber das Werk Werner Herzogs spricht gegen diese Verneinung. Sein Werk ist inmitten des Virtuellen ein leidenschaftlicher Beitrag zur Errettung der physischen Realität.

Herzog hasst Störungsfreiheit. Darum war ihm sein oftmaliger Hauptdarsteller Klaus Kinski der »Liebste Feind«. Darum wurde für den Film »Fitzcarraldo« ein Dreihundert-Tonnen-Dampfer unter extremen Bedingungen real (und nicht nur ein Modell!) über einen peruanischen Berg gehievt. Darum die Nähe auch zu Reinhold Messner - den er einst vor der Kamera sogar zum Weinen brachte. Darum die Sucht nach Risikozonen, in denen sich nicht schöner, nicht dämonischer zeigen lässt, dass der Mensch auf dieser Welt ein eingeborener Fremder bleibt. Und je...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.