Nazis haben Angst vor Flüchtlingen

Rechtsextreme rühren Propagandatrommel gegen Asylbewerber / Gerangel im Kreistag Rügen-Vorpommern

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Kreis Vorpommern-Rügen soll eine Unterkunft für 450 Asylbewerber finden. Obwohl es bislang gerade 120 Flüchtlinge im 230 000 Seelen zählenden Landkreis gibt, hetzt die NPD gegen einen »Bevölkerungsaustausch«. Im Kreistag kam es am Montag zu Provokationen - und einem gemeinsamen Handeln der demokratischen Fraktionen.

Sieben so genannte Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge gibt es derzeit in Mecklenburg-Vorpommern. Nach einer parlamentarischen Anfrage des LINKE-Landtagsabgeordneten Hikmat Al-Sabty lebten 2011 etwa 1280 Asylbewerber und gut 900 anerkannte ehemalige oder »geduldete« Flüchtlinge im Land Mecklenburg-Vorpommern, das derzeit etwa 1 630 000 Einwohner hat. Prozentual bewegt sich der Anteil der Flüchtlinge an der Landesbevölkerung demnach knapp überhalb der Nachweisbarkeitsgrenze - doch für die rechtsradikalen Propagandisten von der NPD ist das Land von einer »Asylantenschwemme« bedroht: »Sogenannte ›Flüchttlinge in Not‹« - etwa aus Staaten wie Irak oder Syrien - , tatsächlich natürlich allesamt nur »Wirtschaftsflüchtlinge«, drohten den Nordosten zu überschwemmen, hetzen die einschlägigen Internetportale bereits seit Wochen.

Menschenkette vorm Nazitransparent

Im Kreistag von Vorpommern-Rügen kam es nun zu einem Eklat. Am Montag wo...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.