Parcours der Bio-Skulpturen
Eine Konzeptausstellung im Georg-Kolbe-Museum schlägt Brücken zwischen Bildhauerei und Biologie
Den Bildhauer als Schöpfer und nicht als Naturnachmodellierer stellt die Ausstellung »BIOS - Konzepte des Lebens in der zeitgenössischen Skulptur« vor. Das erinnert von fern an Pygmalion, den antiken Bildhauer, der eine Statue so lebensecht machte, dass die Göttin Venus seinem Drängen nachgab und die Elfenbeinfigur mit Leben versah. Aber Verliebtheit wie noch Pygmalion im Falle der Galatea sollte man seinen heutigen Berufskollegen eher nicht als Motiv unterstellen. Deutlicher sind Anleihen bei Naturwissenschaften.
Der dänische Künstler Tue Greenfort etwa lässt organische Prozesse zum Kunstmotor werden. In einer Plastikflasche hat er Wasser eines künstlichen Sees gesammelt und diese luftdicht verschlossen. Weil aber Sonnenlicht hineinstrahlt, entfaltet sich dort ein Mikroleben, das das einst klare Wasser grün färbt. Mag man dies als Geburts- und Besiedelungsprozess begreifen, so stellt seine »Bio-Wurstwolke« - eine Hommage an Dieter...
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