Neues zum V-Mann »Corelli« oder wie Thomas R. »verschwand«

Verfassungsschutz und BKA »radierten« in Polizeierkenntnissen zur Kameradschaftsszene

  • Lesedauer: 2 Min.
Anfang der 2000er Jahre existierte eine gemeinsame Projektgruppe des Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Bundeskriminalamtes zu rechtsextremistischen Kameradschaften. Während im Zwischenbericht an das Gremien, der von den Polizeibehörden im Januar 2002 erstellt wurde, von bundesweit 260 Kameradschaften oder entsprechenden bzw. vergleichbaren Organisationen die Rede ist, hat man im Abschlussbericht nur 162 solche Gruppierungen festgestellt. Beide Berichte liegen »nd« vor.

Doch nicht nur Kameradschaften verschwanden, auch führende Neonazis gingen offensichtlich durch Radierungen des Inland-Geheimdienstes »verloren«. Beispiel Thomas R. aus Halle. Im Zwischenbericht der Polizei ist noch zu lesen: »Der ›Nationale Widerstand Halle/Saale‹ versucht als eine Art ›Dachorganisation‹ die Aktivitäten und Aktionen der regional angesiedelten Kameradschaften ›Blood & Honour Sektion‹, ›Weiße Offensive‹, ›Kameradschaft Weiß und Stolz‹, ›Freiheitlicher Volksblock‹ und ›Nationaler Jugend-Block Halle‹ zu koordinieren und zusammenzuführen.« Als »Namensgeber und Initiator« ist der Herausgeber des ›Nationalen Beobachters‹, Thomas R. angegeben. Im Abschlussbericht gibt es nur einen »Kameradenkreis« in »Halle/SA« der seit »Anfang 2001 bekannt« ist und einen Mitgliederbestand von rund 50 Personen hat. Als Führungsperson ist nun ein Sven L. benannt. Thomas R. war da offenbar bereits zum V-Mann des Verfassungsschutzes ernannt worden und trug vermutlich den Decknamen »Corelli«.

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