Einmal arm - immer arm

Benachteiligte Kinder brauchen Betreuung, ihre Eltern Arbeit

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eine neue Langzeitstudie dokumentiert die anhaltende Benachteiligung von Kindern aus armen Verhältnissen. Armutsfeste Löhne und lückenlose Förderketten könnten dem abhelfen.

Die Zahlen sind erschreckend: Laut Bundesagentur für Arbeit beziehen derzeit 1,6 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland Hartz-IV-Leistungen. Mindestens eine weitere Million ist von Armut betroffen oder akut bedroht, in diese abzugleiten. Der Kinderschutzbund gibt die Zahl der Kinder, die in Einkommensarmut leben, mit 2,5 Millionen an.

Vor 15 Jahren hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) beim Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) eine Langzeitstudie zu den Entwicklungschancen armer Kinder in Auftrag gegeben. Sie basiert auf der Begleitung von 900 Kindern - die Hälfte davon aus armen Verhältnissen - des Jahrgangs 1993, deren Lebensumstände jeweils im Alter von sechs, zehn und 16 Jahren untersucht wurden. Am Montag wurden die Ergebnisse der Studie in Berlin vorgestellt.

Man habe seinerzeit nicht ahnen können, »in welcher gesellschaftlichen Situation wir uns 2012 befinden«, sagte AWO-Vorsitzender Wolfgang Stadler. ...


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