Werftarbeiter müssen weiter bangen

Insolvenzverwalter: Noch mehrere Interessenten für P+S im Rennen

  • Lesedauer: 2 Min.
Für die P+S-Werften gibt es anscheinend noch Hoffnung: 30 Investoren haben derzeit noch Interesse an einem Kauf. Unterdessen laufen aber auch die Vorbereitungen für eine Transfergesellschaft.

Schwerin (dpa/nd). Für die insolventen P+S-Werften in Stralsund und Wolgast haben 30 potenzielle Investoren Interesse bekundet. Das sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann am Dienstag nach der zweiten Sitzung des Gläubigerausschusses. 120 Unternehmen waren angeschrieben worden. Brinkmann hofft auf Kaufangebote bis Ende Oktober. Mehrere Werften hatten in den vergangenen Wochen bereits Interesse an einem Kauf der Werften geäußert, darunter die arabische Abu Dhabi Mar und die Tamsen-Werft in Rostock. Parallel würden Verhandlungen mit Schiffsbestellern zur Neuverhandlung von Aufträgen geführt. Ziel sei es, Auftraggeber an der Finanzierung ihrer Schiffe zu beteiligen, deren Bau zum Teil schon weit fortgeschritten sei. Vor anderthalb Wochen hatte die dänische Reederei DFDS ihren Auftrag über den Bau von zwei Spezialfrachtern bei P+S storniert. Die Arbeiten an den Schiffen wurden daraufhin eingestellt. Auch an der Beschaffung eines Massekredits werde gearbeitet, so Brinkmann.

Die Werften, für die im August ein Insolvenzantrag gestellt wurde, sehen sich mit Gläubigerforderungen von mehr als einer halben Milliarde Euro konfrontiert. Ende Oktober läuft für die 1850 Beschäftigten das Insolvenzausfallgeld aus. Die Landesregierung bereitet sich derweil auf die Einrichtung einer möglichen Transfergesellschaft vor. Es liefen entsprechende Gespräche, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Allerdings liege kein offizieller Antrag des Insolvenzverwalters vor. Nach der Pleite der Wadan-Werft 2009 hatte das Land 20 Millionen Euro für die Auffanggesellschaft bereitgestellt. Die Summe wurde damals nicht vollständig abgeschöpft.

»Eine Transfergesellschaft wäre für uns die schlimmste der möglichen Alternativen«, sagte der Betriebsrat der Wolgaster Werft, Carsten Frick. »Wir hoffen weiter, dass wir die bestehenden Aufträge abarbeiten können und sich über ein Bieterverfahren ein Käufer findet.« Insider rechnen damit, dass das Verfahren Mitte Oktober starten könnte.

Die Arbeiten an den beiden Spezialfrachtern für DFDS ruhen derzeit.


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