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Kein Platz mehr für die „Berliner Geschichte

  • Lesedauer: 2 Min.

Wir müssen von so manchem Abschied nehmen, was aus DDR-Zeiten erhaltenswert wäre. So fällt es vergleichsweise kaum ins Gewicht, daß die jetzt erschienene Nummer 11 der „Berliner Geschichte“ – herausgegeben vom Stadtarchiv Berlin (Ost) – aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte ist. Begrün-r düng: Das Landesarchiv (bisher West) vertreibt bereits eine dickleibige Publikation, und nach der Vereinigung von Landesarchiv und Stadtarchiv ist kein Platz mehr für die (Ost-)Schriftenreihe.

Schade! Denn die seit 1980 in der Regel einmal jährlich verlegte

„Berliner Geschichte“ zeichnete sich durch tiefgründige und zugleich populäre Darstellung aus, vermittelte anhand von Artikeln, Urkunden, Dokumentationen und Bildern höchst anschaulich, welche wechselvollen Geschicke die Stadt und ihre Einwohner in mehr als 750 Jahren durchlebten. Da sollte man den Verfassern und Gestaltern der Hefte nicht verübeln, daß sie sich neben der sachlichen Information genötigt sahen, etwa in Vorworten und Chroniken, der damals allmächtigen Partei und dem Staat den üblichen Kotau zu machen.

Davon ist nun in der neuesten Ausgabe nichts mehr zu spüren. Vielmehr bemüht sie sich, beide

Teile Berlins überspannende Themen aufzugreifen – so in einem Beitrag über die beiden Goldenen Bücher der Stadt. Auch ein Westberliner Autor, Dr. Johannes Tuchel, kommt zu Wort. Er stellt interessante Dokumente zur Nazi-Stiftung „Nordhav“ und zur berüchtigten Wannsee-Konferenz vor. Zu verweisen ist ferner auf eine Abhandlung, die die Ostberliner Verkehrsplanung der 60er und 70er Jahre unter die Lupe nimmt. Dieser „Schubladenartikel“ mußte unter dem alten Magistrat ungedruckt bleiben – er war den Stadtoberen zu kritisch angelegt.

Das lesenswerte Heft ist, nicht zuletzt wegen gestiegener Ver-

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