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Kenias Oppositionsführer will Exil in Deutschland

  • BRENT HENTSCHEL
  • Lesedauer: 1 Min.

Das sich derzeit nicht eben ausländerfreundlich gebärdende Deutschland ist um einen Asylbewerber reicher: Raila Odinga, der prominenteste Oppositionspolitiker Kenias. Odinga ist der Sohn des ersten Vizepräsidenten des unabhängigen Kenias, Oginga Odinga. Dieser war Kampfgefährte von Staatsgründer Jomo Kenyatta, brach aber später mit der Staatsführung und gründete das „Forum zur Wiederherstellung der Demokratie“ (FORD). Sohn Raila war kürzlich ins benachbarte Uganda geflüchtet, weil er in seinem Heimatland um sein Leben fürchten muß. Uganda aber wollte es offensichtlich nicht mit Kenias Mächtigen verderben, lehnte den Asylantrag ab und verwies den Politiker an die UNO-Flüchtlingsbehörde.

Odinga war wegen seiner politischen Haltung seit 1982 dreimal in Haft. Er ist von Beruf Ingenieur und hatte in der DDR studiert. Der Politiker gehört zu einer Gruppe von Oppositionellen, die für die Einführung einer Mehrparteiendemokratie eintreten. Die kenianische Regierung unter Staatspräsident Daniel arap Moi will jedoch bis auf weiteres am Einparteiensystem festhalten.

Angesichts der Bonner Diskussion um eine Grundgesetzänderung „vertraut“ das offizielle Nairobi auf die Gerichte des „befreundeten“ Deutschland, die über das Asylgesuch Odingas befinden werden. Allerdings ist Odinga keiner der zehntausenden Namenlosen, die gleich ihm an deutsche Pforten klopfen...

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