- Politik
- In Mecklenburg-Vorpommern stellte Seite sein Kabinett vor
Ohne Westimporte geht bei der CDU nichts
Schwerin (ND-Rex). Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Seite, muß sein Kabinett mit Westimporten auffüllen. Für das Amt des Justizministers nominierte er den niedersächsischen Bundestagsabgeordneten Heimlich, für das Kultusministerium die Westberliner Staatssekretärin Schnöor. Nur in das Innenministerium darf mit Kupfer, bisher Landrat in Ribnitz-Damgarten, ein Einheimischer einziehen.
Während sich der Kultusminister freiwillig zurückzog, mußten die beiden anderen, Born und Diederich, offensichtlich gehen, weil sie Ministerpräsident Gomolka gestürzt haben. Born war noch von Gomolka entlassen worden.
Die Mehrheitsverhältnisse im Landtag dürften damit für Seite noch schwieriger werden. Die entlassenen Minister bleiben Landtagsabgeordnete, und die Koalition
regiert mit der Mehrheit von einer Stimme. Zwar steht Gomolka hinter Seite, bei Diederich und Born darf der neue Ministerpräsident jedoch nicht auf Gegenliebe hoffen.
Von der Opposition wird der CDU/FDP-Regierung vorgeworfen, mit leeren Versprechungen an die Lösung der Wirtschaftsprobleme zu gehen. Seite habe weder für die Werften noch für die bevorstehende Privatisierung der ehemali-
gen Baukombinate (heute ELBO) ein Konzept. Zudem werde durch Vorzugsrichtlinien für Alteigentümer die Bodenreform ausgehebelt. Verkehrsminister Krause steht weiter als drohender Schatten im Hintergrund. Seite versäumte nicht, den Bonner Minister überschwenglich zu loben. Ob aus Dank für die Unterstützung oder aus Angst, auch Krause könne nach Schwerin zurückkehren?
Dieser Artikel ist wichtig! Sichere diesen Journalismus!
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.
Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!