Ankara plant Mordfeldzug gegen Führer der Kurden
Istanbul (dpa/ND). Die Türkei will nach einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Istanbuler Tageszeitung „Hürriyet“ bei der Verfolgung von Führern der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) „israelische Methoden“ anwenden. Das Blatt verweist in diesem Zusammenhang darauf, daß Israel im Kampf gegen die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) deren führende Mitglieder überall einzeln verfolgt, ermordet oder verschleppt hat. „Hürriyet“ bezieht sich bei seiner Information auf die Erklärung des Nationalen Sicherheitsrates, der am Donnerstag zu einer außerordentlichen Sitzung in osttürkischen Diyarbakir zusammengekommen war. Aus ihr gehe weiter hervor, daß das Hauptziel der „Einzeljagd“ im Ausland
PKK-Chef Abdullah Ocalan sei. Doch „auch die Verbindungsleute und Gesinnungsgenossen der PKK in anderen Ländern“ sollen zum Ziel von „Vernichtungsoperationen“ werden. Darüber hinaus würde die türkische Armee gegebenenfalls ihre Überfälle auf kurdische Stellungen und Lager im Norden Irak sowie in anderen Ländern ausweiten, in erster Linie in Iran und Syrien. In beiden Ländern vermutet Ankara größere Lager der PKK, die seit acht Jahren einen bewaffneten Kampf um ein von der Türkei unabhängiges Kurdistan führt. Bislang starben nach Angaben aus Ankara in diesem Partisanenkrieg rund 2000 PKK-Kämpfer. Die türkische Armee ermordete darüberhinaus Hunderte Zivilisten.
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