Afghanistan: Hoffnung auf Frieden wird genährt
Kabul (Reuter/ND). Nach über dreiwöchigem schweren Beschüß herrschte am Wochenende in der afghanischen Hauptstadt Kabul relative Ruhe. Die seit Samstag zwischen der Übergangsregierung und den Fundamentalisten geltende Waffenruhe erwies sich als weitgehend stabil. Nur vereinzelt kam es zu Schießereien. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, beide Seiten hielten sich an die vereinbarte Feuerpause. Diplomaten äußerten jedoch Skepsis. Sie wiesen darauf hin, daß bisher jede Waffenruhe gebrochen wurde.
Die afghanische Regierung hatte am Samstag die Vereinbarung eines Waffenstillstandes mit der fundamentalistischen Mujaheddin-Gruppe Hezb-e-Islami bekanntge-
geben. Ein Sprecher des Verteidigungsmiriisteriums sagte vor der Presse in Kabul, das Abkommen gelte seitSamstagmittag. Präsident Rabbani habe dem Waffenstillstand zugestimmt, nachdem auch der Chef der Hezb-e-Islami, Hekmatyar, das Dokument unterzeichnet habe.
Die Einhaltung der Feuerpause ist von beiden Seiten mit Bedingungen verknüpft worden. Zentrale Forderung Hekmatyars ist der Abzug jener Milizen, die einst die kommunistische Regierung gestützt hatten. Außerdem fordert er Wahlen. Nach Angaben des Präsidialamtes muß Hekmatyar seine Raketen- und Artilleriestellungen aus der Umgebung Kabuls abziehen.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.