Wie werden Pädagogen "Peacemaker"?

Internationale Beratung in Hamburg über Friedensarbeit an Schulen

  • Birgit Gärtner
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

»Die Waffen nieder - eine friedliche Welt ist möglich« war das Motto des 4. Europäischen Kongresses zur Friedenserziehung der in dieser Woche in Hamburg stattfand.

Vier Tage lang diskutierten auf Einladung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)und der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) mehr als 300 Lehrerinnen und Lehrer über eine »Kultur des Friedens« aus pädagogischer Sicht. »Die Sensibilität für Friedensthemen ist gerade bei jungen Leuten enorm gewachsen«, erläuterte Horst Bethge, bildungspolitischer Sprecher der PDS und Mitorganisator des Kongresses gegenüber ND und erinnerte unter anderem an die Demonstrationen gegen den Irak-Krieg. Dass Jugendlichen sich intensiver mit dem Thema Krieg und Frieden beschäftigten, sei auch in Umfragen nachzulesen. Beim Thema »Angst« wird zuerst der Begriff »Krieg« genannt, gefolgt von Arbeitslosigkeit. Für Bethge ist deshalb klar: »Wir dürfen die Kinder und Jugendlichen mit dieser Angst nicht alleine lassen.« Erziehung zum Frieden ist ein hoher Anspruch vor allem an Pädagoginnen und Pädagogen, darüber waren die Teilnehmenden des Kongresses sich einig. Doch das ist leichter gesagt als getan. Deshalb wurde in verschiedenen Arbeitsgruppen, Workshops, Zukunftswerkstätten und Diskussionsrunden intensiv und teilweise auch kontrovers um die Frage gerungen »Wie werden wir zum "Peacemaker"?« Das Tagungskonzept sah vor, die Öffentlichkeit einzubeziehen. Kulturveranstaltungen sollten zusätzliche Anreize bieten. Doch auch Kongressteilnehmer suchten den Weg in Schulklassen. Das sei ein konkreter Beitrag zur Völkerverständigung, so Bethge. »Und die wird uns von Politikern aller Parteien immer wieder gepredigt. Um so skandalöser ist es, dass diese Hamburger Veranstaltung von deutschen Behörden torpediert wurde«, empörte er sich. In vielen Fällen konnten Teilnehmer nicht anreisen, da die deutschen Botschaften schikanöse Auflagen gemacht hätten. Die deutsche Botschaft in Kiew habe sich sogar geweigert, einem Kollegen ein Visum auszustellen. Das Organisationsbüro in Hamburg habe ein Schreiben erhalten, in dem mitgeteilt wurde, die Bundesrepublik müsse nach neuestem geltenden Ausländerrecht nicht jeden Touristen akzeptieren und könn...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.