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  • Politik
  • Biedenkopfs Negativ-Prognose wurde von der Realität noch überholt

Ernüchternde ,Neuvermessung des Einheitsberges 6

SACHSEN

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen hat im Gegensatz zu den meisten anderen CDU-Politikern zum Beginn dieses Jahres erklärt: Es wird noch schlimmer kommen! Er war auch so ehrlich, jetzt selbst daran zu erinnern und kein Hehl daraus zu machen, daß sich diese Negativ-Prognose bestätigt hat. „Es war ein hartes Jahr, in dem auch viele Sachsen ihren Arbeitsplatz verloren haben“ meinte Biedenkopf und verwies auf die schwere Last, die alle geschultert haben.

„Die Politik hat Fehler gemacht. Die Größe der Aufgaben, die wir zu lösen haben, ist lange Zeit nicht richtig eingeschätzt worden. Es ging uns wie einer Gruppe von Bergsteigern, die sich aufmachen, einen Gipfel zu bezwingen, dessen Höhe sie nicht kennen, weil alles im Nebel liegt. Mittlerweile hat sich der Nebel gelichtet und es hat sich herausgestellt, daß der Berg nicht 1500 Meter hoch ist, wie manche gemeint haben, sondern daß es sich um einen stattlichen Dreitausender handelt.“ Diese „NeuVermessung“ des „Einheitsberges“ nahm Sachsens Ministerpräsident in sei-

ner diesjährigen Neujahrsansprache vor. Dabei nannte er auch den Weg, der 1993 zurückzulegen ist, so wie er sein wird: steinig und hart. Damit gibt er auf seine Weise allen Recht, die schon während der Vereinigungs-Euphorie warnend darauf verwiesen, welche schlimmen Folgen das Wegbrechen der Industrie in den neuen Bundesländern haben würde und die dafür als Schwarzseher verteufelt wurden. Das waren vor allem jene „Experten“, die immer nur vom Licht am Ende des Tunnels orakelt haben und predigten, daß das Zusammenwachsen beider Teile

Deutschlands aus der Portokasse zu begleichen sei.

Kurt Biedenkopf machte in seinen Worten zum bevorstehenden Jahreswechsel auch keinen Bogen um die beschämenden Vorgänge im Zusammenleben mit Fremden. „Wir dürfen nicht dulden, daß Menschen in unserem Land unwürdig behandelt werden. Gerade das Kulturland Sachsen hat immer vom Austausch mit den Fremden profitiert. Diese Offenheit muß weiterhin zu den guten Eigenschaften der Sachsen gehören - genauso wie ihr Fleiß, ihre Phantasie und Zuversicht.“

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