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Der „Vorzeige-Ossi“ Günther Krause machte die Seuche der Regierungskriminalität zum Alltag in Bonn und traf auf lauter Ungeimpfte

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Daß ihn kaum einer leiden kann, ist eine Tatsache. Der Mann ist ungeliebt nicht nur, weil er als Einigungsvertragshändler „seine“ DDR verschachert und in Bonn einen lukrativen Kabinettssitz erobert hat. Letzteren neiden ihn nicht nur viele altgediente westdeutsche Parteifreunde. Und denen gibt er immer wieder Gelegenheit, „staunend“ vor Zeitungsveröffentlichungen zu sitzen. Krause ist Deutschlands Skandal-Minister Nr. 1.

Der Bauingenieur und Informatiker wollte schon immer nach oben. Zunächst nicht in der Politik, denn als Projektant des computergesteuerten Containerumschlages im DDR-Überseehafen Rostock war er an einem jener Projekte, die zumindest Orden „mit was dran“ verhießen. Freilich immer im Widerstand gegen Stasi und Partei! Krause war der Mann mit dem Blick fürs Ganze, gab Druck von oben nach unten weiter. Kollegen von damals können hohe und ganz tiefe Tonlagen über die charakterlichen Eigenschaften ihres Chefs singen. Wenn was schief ging im Wismarer Technikum, dann nur, weil sich Krause urplötzlich krank meldete.

Karriere - zumal in der DDR - verlangte politisches

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