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Filmstarts dieser Woche

  • gesehen von RENATE BIEHL
  • Lesedauer: 3 Min.

Matrix Revolutions
Regie: Die Wachowski-Brüder.
Die gigantische Sciencefiction-Trilogie geht nun in die letzte Runde. Begonnen hat es mit der Entdeckung Neos (Keanu Reeves), der von einer Rebellengruppe um Morpheus (Laurence Fishburne) als Befreier der Menschheit erkannt wurde. Diese führt ein Sklavenleben, ohne es zu wissen - in einer virtuellen Welt -, und ist lediglich Energiespender für intelligente Maschinenwesen. Ein interessanter futuristischer Ansatz, der sich mit philosophischem Anspruch umgab. Die Fortsetzung wurde dann zum irritierenden, actionreichen Trip zwischen Schein und Sein. Das Finale nun soll die Erlösung bringen. Und was sich da präsentiert, nach langatmiger Einstimmung, ist auch nur ein Actionspektakel pur. Die Maschinen rüsten zum Endkampf und die wenigen nicht versklavten Menschen zur Verteidigung. Ein monströser Krieg, bei dem alles durch die Gegend fliegt, was die Metallindustrie zu bieten hat - mit Philosophie sind wohl keine Millionen zu machen.

Sein Bruder
Regie: Patrice Chéreau.
Der Regisseur des Berlinale-Siegers »Intimacy« erzählt leise, doch sehr intensiv die Geschichte zweier Brüder, Luc (Eric Caravaca) und Thomas (Bruno Todeschini). Seit Jahren sind sie zerstritten, jetzt meldet sich der ältere Thomas und zwingt Luc quasi, ihn zu begleiten - beim Sterben. Beklemmend sind die Bilder vom körperlichen Verfall, die Chéreau weder dem Bruder noch dem Zuschauer erspart, und berührend die langsame Annäherung der beiden Brüder, aneinander und an den Tod. Ein Regisseur, der keine Tabus scheut, aber auch nicht ausschlachtet. Der Film wirkt eher wie ein Stillleben, auf der Berlinale 2003 mit dem Regiepreis ausgezeichnet, und von den Protagonisten sensibel gespielt.(siehe Kritik)

Popstar auf Umwegen
Regie: Jim Fall.
Lizzie (Hilary Duff) will hoch hinaus, ihre Auftritte enden jedoch meist als Fiasko. Erst auf einer Klassenfahrt nach Rom, wo sich ein beliebter Sänger in ihr Herz schleicht, ändert sich das. Gängige Unterhaltung aus Hollywood, die vielleicht sentimentale Teenie-Herzen höher schlagen lässt.

Hierankl
Regie: Hans Steinbichler.
Ein Heimatfilm aus Bayern, in dem eine junge Frau (Johanna Wokalek) nach Jahren in das einsam gelegene Gehöft ihrer Familie zurückkehrt. Idylle findet hier allerdings nicht statt. Dramatische Psychostudie, die die Abgründe eines Beziehungsgeflechts von Kälte und Verrat auslotet.

Vom Westen unberührt
Regie: Raymond Depardon.
Eindrucksvoll sind vor allem die Bilder der Sahara und der dort lebenden Nomaden. Zu ihnen gehört der junge Jäger Alifa, der sich in dieser, während der französischen Kolonialherrschaft spielenden Geschichte mit seinem Stamm vor den Christen flüchtend immer tiefer in die Wüste zurückzieht.

Derrida
Regie: Kirby Dick, Amy Ziering Kofman.
Doku über Leben und Werk des Philosophen Jaques Derrida, bekannt vor allem als »Vater der Dekonstruktion«, dessen analytische Lehre in verschiedenen Wissenschaften Anwendung gefunden hat.
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