Rodel-Denkmal vom Sockel?

Georg Hackl schließt nach dürftigen Resultaten Karriere-Ende nicht mehr aus

  • Jens Marx
  • Lesedauer: 2 Min.
Der Dreimalige Rodel-Olympiasieger Georg Hackl will seine erfolgreiche Karriere abrupt beenden, sollte er der Konkurrenz nur noch hinterherfahren. »Wenn man das Gefühl hat, nur noch mit Hängen und Würgen unter die ersten zehn zu kommen, muss man nachdenken«, sagte der 37-jährige Bischofswiesener der dpa nach seinen schwachen Leistungen bei der internen Weltcup-Qualifikation. Anderthalb Wochen vor dem Weltcup-Start ist sein Ehrgeiz ungemindert, doch will er auch seinen hohen Ansprüchen gerecht werden. »Wenn's passiert, dann passiert's sehr schnell.« Nur Platz drei und fünf blieben bei den nationalen Ausscheidungsrennen für Hackl, der nun nachdenklich wirkt. Zu schaffen macht ihm, dass er den Grund für den teilweise bis zu acht Zehntelsekunden betragenden Zeitunterschied auf die nachrückenden Talente Jan Eichhorn und David Möller (Oberhof) noch immer nicht gefunden hat. »Ich bin nicht entspannt«, gab der Routinier zu. Der Schlitten, »ein Duplikat« des Gefährts aus der erfolgreichen vergangenen Saison, läuft noch nicht, wenn es drauf ankommt. Denn zumindest bei einigen Trainingsläufen zeigte Hackl bereits seine bekannte Stärke. Das Ziel sechste Olympische Winterspiele peilt der Rodel-Oldie nur noch vorsichtig an: »Wenn alles klappt und es optimal läuft, wäre Turin 2006 für mich nicht ausgeschlossen.« Versuchen will er es zumindest. Selbst auf einen automatischen Startplatz bei der WM in Nagano erhebt der bislang beste deutsche Rodler keinen Anspruch. »Schau'n wir erst mal, ob ich überhaupt hinfahre.« Körperlich ist Hackl eigentlich fit, obwohl ihn seit Jahren eine Arthrose-Erkrankung plagt und er sich 1997 einer schweren Bandscheibenoperation unterziehen musste. Vor allem am Start konnte sich der 37-Jährige sogar noch einmal verbessern. Mittelmaß ist nichts für das bayerische Original, das mit den zweiten Plätzen 1988 und 2002 seine drei olympischen Goldmedaillen silbern eingerahmt hatte. Noch immer wurmt der enttäuschende 16. Rang bei den WM im Februar im lettischen Sigulda. Dort, wo in der neuen Saison der Weltcup startet. Vor dem dreiwöchigen Übersee-Trip geht es anschließend ins sächsische Altenberg. Beides Bahnen, die nicht zu Hackls Favoriten zählen.
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