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Bau boom an der „Mauer“ in Nikosia

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Links und rechts der glitzernden Ledra-Straße wird in den Seitengäßchen emsig instandgesetzt und renoviert. Wenn es keine potentiellen Mieter für Läden und Appartments unmittelbar an der „Mauer“ gäbe, würde sicher niemand investieren. Denn geschäftstüchtig sind die griechischen Zyprer. Sonst hätten sie es nicht geschafft, nach 1974 trotz des Verlusts rund eines Drittels ihres Landes Wachstumsraten zu erreichen, von denen man in Mitteleuropa nur träumen kann.

Andreas Bakirtzis, Tourismus-Manager in Larnaka, das sich nach der Intervention vom Provinznest zum Magneten für Urlauber aus aller Welt mauserte, bleibt trotzdem skeptisch. „Wer soll eine Milliarde Dollar für den Wiederaufbau der Hotelstadt Varoscha ausgeben? Und warum?“ Berechtigte Fragen. Denn um die Weihnachtszeit, wo man hier dem heimischen Schneeregen in einen warmen „Altweibersommer“ entfliehen kann, stehen viele neue Hotels in Larnaka-Ost und Anya Napa leer. Käme die Konkurrenz von Varoscha hinzu, sänke die Rendite.

So fürchten griechische Zyprer, daß der UNO-Plan eine „Friödfetfsdiyidende^ 'mtf “für 1 die Türken im Norden bereit-hält. Deren Präsiäent^Denkf-“ tasch setzt darauf. Am Dienstag beauftragte er DP-Führer Haki Atun mit der Regierungsbildung. Obwohl tags zuvor die Regierung in Ankara den Zypern-Vermittler der EU abgewiesen hatte. DP und RTP haben 28 Sitze im türkisch-zyprischen Parlament eine klare Mehrheit.

Vielleicht lernen die Zyprer doch, wieder zusammenzuleben. Sie haben's ja schließlich jahrhundertelang getan. Vor der imperialistischen Neuaufteilung der Welt.

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