Tack: BBF-Vorstellungen sind Luftschlösser

Airport und LEG bleiben Reizwörter der Politik

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.
»Mit dem Transrapid und dem unsinnigen Havelausbau ist es nichts geworden, und beim Projekt Großflughafen werden wir uns auch durchsetzen.« Die verkehrspolitische Sprecherin der PDS, Anita Tack, zeigte sich gestern in Potsdam siegesgewiss. Bevor vor zehn Jahren von einem »Luftdrehkreuz« und einem Airport Berlin Brandenburg International die Rede war, hatten die Verantwortlichen den begrenzten Ausbau von Schönefeld ins Auge gefasst. Tack unterstrich, die Region benötige ein »modernisiertes Schönefeld mit einer ausgebauten und erweiterten Empfangshalle«. Auch die Verkehrsanbindung sei zu verbessern. Realistisch sei der Ausbau Schönefelds auf eine Maximalkapazität von 15 Millionen Passagieren im Jahr. Tack bezeichnete die Erwartungen der Berlin Brandenburg Flughafenholding (BBF), die von einem Passagieraufkommen von 60 Millionen und 150000 neuen Arbeitsplätzen spricht, als Luftschlösser. Alle drei hauptstädtischen Flughäfen zusammen würden derzeit die stagnierende Zahl von 13 Millionen Fluggästen jährlich bewältigen. Beim zweiten Reizthema der Landespolitik, dem Umgang mit der defizitären Landesentwicklungsgesellschaft - ein Minus von 62,7 Millionen Mark ist eingestanden - werde »weiter gemauert und gemauschelt«, kritisierte sie. Die Zusage der LEG, die Niederlassung des »Oracle«-Konzerns in Potsdam mit zu entwickeln, sei ein Bruch der Verabredung, bis zu Klärung der wirtschaftlichen Situation keine Neugeschäfte mehr zu beginnen. Am 2. Oktober will das Stolpe-Kabinett auf Grundlage der dann vorliegenden Bilanz über die Zukunft der LEG entscheiden. Aus Sicht von Tack wird die LEG noch fünf bis acht Jahre funktionsfähig bleiben müssen, um alle Altgeschäfte so verlustarm wie möglich abzuwickeln. Es müsse auch künftig eine Gesellschaft geben, die im Landesinteresse Strukturentwicklung betreibt, so Tack.
Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal