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  • Neue Ausbeutung - Schwarzarbeit auf dem Bau

Schande

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  • Rosi Blaschk
  • Lesedauer: 2 Min.

Auf Deutschlands Baustellen sind rund eine halbe Million Schwarzarbeiter beschäftigt. Sie kommen vor allem aus den osteuropäischen Ländern, aber auch aus Großbritannien, Portugal und anderen EU-Staaten. Zu Hause finden sie keine Arbeit und können ihre Familien nicht ernähren. Es ist nicht übertrieben: Die Leiharbeiter leben auf deutschem Boden oft wie die Hunde. Sie werden nach Strich und Faden ausgebeutet, mangelhafte Sicherheit und Versicherung kommen gefährlicher Körperverletzung gleich, Lohndumping ist an der Tagesordnung. Die andere Seite: Deutsche Bauarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze, und der Verlust der Sozialversicherung geht in die zig Millionen.

Was sich auf den Baustellen abspielt, nennt die IG Bau-Steine-Erden „eine

Schande für den sozialen Rechtsstaat Bundesrepublik“ Ihr Vorsitzender Bruno Köbele fordert jetzt die Bundesregierung auf, gegen die illegale Beschäftigung vorzugehen. Baustellenrazzien genügen nicht mehr. Doch gerade die Regierung hat mit den Werkverträgen das Einfallstor für diese Art von Menschenhandel geöffnet. Verdiener sind korrupte Unternehmen im eigenen Lande und im Ausland.

Bei Bauvorhaben wurde und wird immer mit Subunternehmen gearbeitet. Die Gewerkschaft aber fordert: Die Betriebe müssen in eigener Regie, eigener Verantwortung, mit eigenem Personal arbeiten und in die für die deutschen Baustellen geltenden Tarifverträge eingebunden sein. Deutschland kann seine Türen nicht gegenüber dem übrigen Europa zuschlagen. Das schließt Achtung und Ehrlichkeit in Sachen Arbeitsplatz ein.

ROSIBLASCHKE

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