Protestzug gegen braunen Ungeist

Antifa-Gruppen treffen sich am 1. Mai auf dem Strausberger Platz

Der Aufzug von NPD und Kameradschaften am 1. Mai wird um 11 Uhr am Bahnhof Lichtenberg beginnen. Dem Vernehmen nach soll die Route durch die Frankfurter Allee, die Petersburger Straße, die Landsberger Allee, den Weißenseer Weg, die Möllendorffstraße und die Frankfurter Allee zurück zum Bahnhof führen. Um 10.30 Uhr formiert sich am Strausberger Platz eine Gegendemo. Sie bewegt sich über die Karl-Marx-Allee, die Straße der Pariser Kommune, die Rüdersdorfer, die Wedekind- und die Grünberger Straße zum Boxhagener Platz. Aufrufer ist auch die Berliner PDS. Wie Landesvorsitzender Stefan Liebich sagte, wolle man »Berlin als eine weltoffene und tolerante Stadt des Friedens«. »Brauner Ungeist ist da fehl am Platze«, meinte er. Auch der PDS-Landesvorstand Brandenburg appellierte an seine Mitglieder und Anhänger, sich an der Protestdemo in Berlin zu beteiligen. Die »Vereinigung ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener« forderte ebenfalls alle demokratisch gesinnten Bürger auf, sich an den Gegenaktivitäten zu beteiligen. Dem Naziaufmarsch müsse entschieden entgegengetreten werden, die Politik sei aufgerufen, sich mit dem Problem Neofaschismus/Rechtsextremismus stärker auseinander zu setzen. Man erachte es »als völlig unerheblich«, welche behördlichen Auflagen der Öffentlichkeit ein »weniger schlimmes Erscheinungsbild des Aufzuges vermitteln sollen«. Die Demonstrationsziele und -inhalte, die sich in wohlwollender Weise auf die NS-Ideologie und die Verbrechen des faschistischen Deutschland zwischen 1933 und 1945 beziehen, seien ohne Zweifel grundgesetzwidrig, heißt es in einer Erklärung, die von namhaften Berliner Persönlichkeiten unterzeichnet wurde. Die Versammlungsbehörde hat den Nazi-Marschierern u.a. Fackeln, Trommeln, Alkohol, Bomberjacken und Springerstiefel sowie das Tragen von Waffen jedweder Art untersagt. Verboten sind auch Buchstabenkombinationen auf der Bekleidung sowie Sprüche, die an das Nazi-Gedankengut erinnern. Unabhängig von der Gegendemo soll es entlang der Neonazi-Route zu Protest in kleinerer Form kommen, verlautete aus der linksradikalen Szene. Es sei Ziel der NPD, »ein markiges Moment in der öffentlichen Wahrnehmung zu erreichen«. Das werde man nicht zulassen. Viele Gruppen beteiligen sich zudem unter dem Motto »Alle zusammen - gegen N...

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