Sinkende Umsätze bei Vattenfall

Konzern will neue Kohlekraftwerke bauen

Der Stromversorger Vattenfall Europe prüft Investitionen in neue Kohlekraftwerke. Voraussetzung ist, dass die politischen Rahmenbedingungen stimmen.

Vattenfall-Vorstandschef Klaus Rauscher kündigte auf der Hauptversammlung Ende letzter Woche in Berlin an, eine neue Braunkohlenverstromung in Sachsen sowie ein Steinkohlekraftwerk im Großraum Hamburg bauen zu wollen. Das Unternehmen habe die Finanzen, das Wissen, die Mitarbeiter sowie genehmigte Standorte für derartige Investitionen, so Rauscher. Der Konzern will außerdem in Thüringen und Mecklenburg zwei neue 380 Kilovolt-Überlandleitungen bauen, die vor allem Windstrom zuverlässig transportieren sollen. Die Netzinvestition ist mit 300 Millionen Euro veranschlagt. Weitere 100 Millionen Euro will Rauscher in das Wärmegeschäft investieren. Vattenfall Europe erzeugt Strom überwiegend aus Braunkohle sowie zu einem geringen Anteil aus Steinkohle, Kernenergie und Wasserkraft. 2003 förderte der Konzern in der Lausitz 57 Millionen Tonnen Rohbraunkohle (2002: 59 Millionen) und erzeugte daraus mit 83,1 Terawattstunden weit mehr als die Hälfte seines gesamten Stromaufkommens. Vattenfall verkaufte mit 145,8 TWh rund 55 TWh weniger Strom als im Jahr 2002. Diesen Rückgang begründet das Unternehmen vor allem mit dem Wegfall des konzerninternen Handels vor der Fusion der Vattenfall-Bestandteile HEW, Veag, Laubag und Bewag. Diese habe sich auch auf den Konzern-Umsatz ausgewirkt, der von 8,9 auf 8,5 Milliarden Euro gesunken ist. Umweltverbände kritisierten am Rande der Hauptversammlung die Kohleverstromung bei Vattenfall. In Braunkohlekraftwerken fallen laut Öko-Institut pro Kilowattstunde Strom rund 1030 Gramm CO an, bei modernen Gaskraftwerken hingegen nur 400 ...

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