Chance mit Wohltaten

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Nimmt man den Umgang mit dem Ex-Chef als Zeichen politischer Kultur und menschlichen Anstandes, hat die SPD am Sonntag mit guten Worten und Blumen beides bewiesen. Aus der herben Niederlage, die ein erzwungener Rücktritt des Vorsitzenden zweifellos immer darstellt, kamen die Berliner Genossen durch rasche Reaktion und zielstrebiges Vorgehen fast schon wieder heraus. Schaden wurde nicht nur in Grenzen gehalten, er könnte sich zum Erfolg wandeln. Dies umso mehr, da der neue Mann offenkundig Sympathien genießt. Ihm traut man Sinn für Realitäten und dabei besonders für die sozialen zu. Ein zwar sanftes, aber doch ein gewissen Umsteuern hat er zum Amtsantritt angekündigt. Wenn man genau ist, dann tat er dies schon vorher mit dem Hinweis, Politik dürfe nicht auf Finanzen beschränkt bleiben. Es könnte sich bei einigem Geschick mit Michael Müller bald die Personifizierung eines sozialeren Kurses im verarmten und verschuldeten Berlin verbinden. Denn die rot-rote Koalition ist in ihre zweite Halbzeit eingetreten und jeder Bestandteil muss bei Strafe des Unterganges ohnehin weitere Grausamkeiten zu vermeiden suchen. Schließlich wird man bevorzugt für Wohltaten - tatsächliche oder v...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.