Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Gehen die Hochschulen pleite? Fräsen an DR. JOSEF LANGE von der Hocnschulrektorenkonferenz

  • Lesedauer: 2 Min.

DR JOSEF LANGE ist seit 1990 Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz, die in Bonn ihren Sitz hat. Der 47jährige ist seit vielen Jahren in der Wissenschaftsverwaltung tätig.

werden. Sie muß die Chance erhalten, sich die bestmögliche Qualifikation anzueignen, um die Lasten tragen zu können, die ihr aufgebürdet werden.

Verzinstes BAföG wird von der Rektorenkonferenz abgelehnt. Aber auch Studiengebühren verschlechtern eher die Chancen vieler junger Leute, als sie zu verbessern.

Bei der Hochschulfinanzierung kann man kann sich um das Thema im zusammenwachsenden Europa nicht herumdrücken. In anderen europäischen Staaten sind Studiengebühren üblich. Die Debatte um Studiengebühren, die sozial abgefedert sein müssen, ist nicht vom Tisch.

Ich halte den Weg für eine Sackgasse. Was fällt den Rektoren außer Gebühren ein?

In den öffentlichen Haushalten müssen Prioritäten neu gesetzt werden. Wenn es möglich ist, aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum Kohlepfennig sieben Milliarden Mark Subventionen im Bundeshaushalt unterzubringen, dann gibt es bei entspre-

chendem Wollen offenbar auch Spielräume.

Beim Hochschulbau wollen wir privates Kapital mobilisieren. Zum Beispiel sind über Leasingmodelle in einigen Städten bereits Rathäuser und ein Finanzamt entstanden. Warum sollten nicht auch Hochschulgebäude privat gebaut werden, die den Hochschulen bereits bis zum Jahre 2000 und nicht erst in 20 Jahren zur Verfügung stehen? Durch steuerliche Anreize bei Erbschaften, könnten mehr Gelder in gemeinnützige Stiftungen fließen, die Hochschulen zugute kommen.

Welche Bringepflicht haben die Hochschulen selbst?

Die Studienstrukturreform ist auf dem Weg. Die Hochschulen verlangen, daß sie selbständiger über den Einsatz ihrer Mittel sachgerecht entscheiden können. Dazu müssen die staatlichen und bürokratischen Fesseln gelockert werden. Das reicht bis ins öffentliche Dienstrecht. Mehr Leistungsanreize wären für alle an den Hochschulen gut, von den Studierenden bis zu den Professoren.

Interview: ALMUTH NEHRING

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal