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Reichstag in 3D

Spekulationen über eine schöne, neue digitale Welt Von Joachim Wossidlo

  • Lesedauer: 2 Min.

Im Haus der Kulturen der Welt, das zur Zeit den Informationsdienst des Bundestages beherbergt, wurde am Mittwoch ein Projekt präsentiert, das sich »Reichstag aus Bits und Bytes« nennt. Dahinter verbirgt sich eine Idee, die in Architekturbüros schon seit geraumer Zeit praktiziert wird: Bauzeichnungen und architektonische Daten im Computer »zum Leben zu erwecken«, so ein geplantes Bauwerk dreidimensional darzustellen.

Neu ist am Reichstags-Projekt vor allem der Rahmen. Getragen wird es von einer Firma für Produktvisualisierung und filmische Specialeffekte. Sponsoren sind namhafte Soft- und Hardwareproduzenten. Ein enormer technischer Aufwand. Der angestrebten Detailgenauigkeit liegt der Gedanke eines architekto-

nischen Archivs für kommende Generationen zugrunde. Durch die genaue geometrische Digitalisierung des Gebäudes soll jeder Teil des Bauwerks archiviert und somit rekonstruierbar werden. Einmal vollendet, macht das Projekt eine »virtuelle Begehung« des Reichstages möglich. Jeder Nutzer könnte sich dann im Internet mit dem Cursor seines Computers durch den Bau bewegen und sehen, wie dieser einmal aussehen soll. Im Moment existiert aber noch nicht einmal eine eigene Homepage oder Adresse.

Vor allem aber ist der Architekt, Norman Foster, der über die notwendigen Daten verfügt, noch nicht von der Idee überzeugt. Handelt es sich hier doch immerhin um ein Eindringen einer anderen Firma in sein Projekt. Und Wissen ist bekanntlich bares Geld. So bleiben die zudem noch unfertigen dreidimensionalen Animationen vor allem Spekulationen.

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