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Verraten und verkauft

Wer sich an die eigene Schulzeit erinnert, wird bestätigen: Der erste und zumeist nachhaltigste Kontakt zum Sport wird im Schulsportunterricht hergestellt. Er prägt maßgeblich die Einstellung zum späteren Sporttreiben in einem Verein oder eben nur so oder gar nicht. Gerade die heutigen Modernisierungsfolgen in den Lebensweisen machen Spiel und Sport für Kinder zum unaustauschbaren Erfahrungsbereich. Schon von daher verbietet sich die Vernachlässigung des Sportun terrich ts.

Doch die Praxis offenbart in leider wachsendem Maße das Gegenteil. Einschneidende Kürzungen in etlichen Bundesländern haben zu einer gravierenden Verschlechterung der Situation des Schulsports geführt. Zum Beispiel: Das Saarland strich ersatzlos eine Unterrichtsstunde Sport. In Hamburg wurde der gesamte Sportunterricht im dualen System der Berufsschulen komplett aus dem Schulprogramm genommen - mit dem Verweis darauf, kostenlos ein Vereinsangebot anzunehmen. In Bayern wurde ein Viertel des obligatorischen Schulsportunterrichts an den Landessportbund »verkauft«. DerLSB erhält dafür jährlich etwa zehn Millionen Mark, um außerunterrichtliche Sportangebote realisieren zu können.

Überhaupt nimmt die Tendenz zu, den Schulsport insgesamt in Sportvereine zu verlagern. Am Schulsport, so scheint es, wird die Teilprivatisierung öffentlicher Bildungsaufgaben erprobt. Ein Weg. der den Schulsport als integralen Bestandteil schulischer Bildung und Erziehung sowohl quantitativ als auch qualitativ gefährdet. Der Schulsport droht, verraten und verkauft zu werden.

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