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»Peep, peep, peep. Transrapid ist Schiet!«

35 000 votierten bislang gegen Magnetschwebebahn Von Jan-Cesar Woicke

  • Lesedauer: 2 Min.

»Minus Tausend Mark«-Falsif ikat der Umweltschutz-Organisation Robin Wood

Der Volksinitiative »Bürgerinnen gegen den Transrapid« rast die Zeit davon. Noch bis zum 30. September hat das überparteiliche Bündnis Gelegenheit, die von der Verfassung geforderten 90 000 Unterschriften zusammen zu bekommen. Aktueller Stand: Rund 35 000 ausgefüllte Bögen, von denen Martin Schlegel, Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), »nach erstem Augenschein« annimmt, daß sie »korrekt sind«, gingen bislang im BUND-Koordinierungsbüro ein. Das berichteten gestern Vertreter des Bündnisses vor Journalisten. Gegenüber dem Vormonat ist der Unterschriften-Berg somit um 20 000 angewachsen. »Noch lange nicht genug«, stellte Schlegel ernüchtert fest und hofft auf einen rasanten Endspurt: »Erfahrungsgemäß gehen die meisten Unterschriften erst im Schlußmonat ein.« Hilfe naht in grünen Strumfhosen. Robin Wood, finanzkräftige Umweltschutz-Organisation, die auch schon beim - An-

fang März gescheiterten - Brandenburger Volksbegehren gegen den Bau der Magnetschwebebahn mitgemischt hatte, stürzt sich mit aufwendiger Plakataktion in die Materialschlacht. Mit dem Slogan »Peep, peep, peep, Transrapid ist Schiet!« wird die Schwebebahn verballhornt. »Minus Tausend Mark«-Scheine sollen ein übriges besorgen. »Transrapid, Techno-Flop des späten 20. Jahrhun-

derts«, heißt es auf dem Falsifikat direkt unterm - gerupften - Bundesadler.

Schlegel versicherte, daß die Volksinitiative auch dann zu Ende geführt wird, wenn Bundesregierung und Betreibergesellschaft bis zum Herbst mit diversen ersten Spatenstichen partiell vollendete Tatsachen geschaffen habe sollten. Er rechne mit einer baldigen Transrapid-Grundsteinlegung am Lehrter Bahnhof.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern, wo kürzlich das erste Planfeststellungsverfahren eröffnet wurde, mehre sich Widerstand, berichtete Schlegel weiter. Entlang der gesamten Trasse hätten Anwohner Schilder aufgestellt, die ihre Ablehnung des Vorhabens bekunden. »Wi bruken em nich«, heißt es in Warsow; »Wir nehmen ihrer Zukunft das Zuhause - Transrapid« in Staaken.

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