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warnt Arbeitgeber
Mindestens zwei Prozent mehr Lohn gefordert
Hamburg (dpa/ND). Im Tarifstreit des Einzelhandels hat die DAG die Arbeitgeber vor einer weiteren Eskalation gewarnt. »Die Arbeitgeber sollten unsere Kompromißbereitschaft nicht überziehen, sonst könnte der Unmut in den Betrieben eskalieren«, sagte der stellvertretende DAG-Bundeschef Hubert Gartz in einem Gespräch. »Wir sind bereit, uns den Abschlüssen in anderen Wirtschaftsbereichen anzunähern.« Die Gewerkschaften hätten in den Verhandlungen bereits signalisiert, »daß wir uns einen Abschluß wie im Großhandel von 2,5 Prozent bei ein bis zwei Nullmonaten vorstellen könnten«. Das bisherige Angebot von 1,5 Prozent werde von den drei Millionen Beschäftigten dagegen un-
verändert als »Provokation« abgelehnt, sagte Gartz. Das Gesamtvolumen - berechnet auf zwölf Monate - müsse »bei mindestens zwei Prozent« liegen. Ursprünglich waren DAG und HBV mit der Forderung nach 4,5 Prozent mehr Geld in die Tarifrunde gezogen.
Ein Abschluß von zwei Prozent würde zumindest »eine geringfügige reale Einkommensverbesserung« bedeuten, sagte Gartz. Diese sei dringend nötig, da die persönliche Situation vieler Beschäftigter schwierig bis dramatisch sei: Ausgebildete Verkäuferinnen erreichten nach sechsjähriger Berufstätigkeit ein Endgehalt von brutto 3300 Mark - was netto 2200 Mark entspreche.
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