Kein Hinweis in der Stadt
Schon zu Beginn des Jahres 1943 hatte die Steyr-Daimler-Puch-Waffenschmiede ihre Produktionsanlagen hierher nach Melk verlegt. Der Endsieg schien in weite Ferne gerückt, ständige Luftangriffe bedrohten die großen Produktionsstätten der »Ostmark«. Etwa 15 000 Zwangsarbeiter wurden auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkrieges eingesetzt, um 65 000 Quadratmeter unterirdische Fertigungshallen für Panzer, Munition und Kugellager zu errichten.
Die New Yorker Rechtsanwältin Deborah Sturmau hat es eben darauf abgesehen. Für die überlebenden Zwangsarbeiter möchte sie vom Steyr-Daimler-Puch-Konzern, der heute einer der florierenden Industriebetriebe Österreichs ist, Entschädigungszahlungen einklagen.
Doch den Melkern droht noch ein ganz anderes Schreckensszenario. Laut dem Wiener Historiker Betrand Perz hat nicht allein Steyr-Daimler-Puch von der unmenschlichen Beschäftigung der Zwangsarbeiter profitiert. »Streng historisch gesehen, müßten auch die örtlichen Betriebe Angst vor Klagen haben«, so Perz. Schließlich hätte nicht Steyr-Daimler-Puch die Bauarbeiten im Rahmen der
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