Nach PISA-Schock der PISA-Schreck

Schüler schnitten leicht besser ab, aber immer noch nicht gut genug

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Im Vergleich zu Altersgefährten in anderen Bundesländern oder gar im Ausland weisen Brandenburgs Schüler nach wie vor schlechte Durchschnitts-Lernergebnisse auf. Über dieses Ergebnis der neusten PISA-Studie kann auch die Tatsache nicht hinwegtrösten, dass es in nahezu allen Bereichen leichte Verbesserungen gegenüber dem katastrophalen Stand von vor drei Jahren gab. Gestern wurde der europaweite PISA-Test von 2003 ausgewertet. Wie Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) mitteilte, stehen die Brandenburger im Mathematikvergleich auf Platz 12 von 16 teilnehmenden Bundesländern. Dies sei ein Fortschritt, nachdem drei Jahre zuvor das Land auf dem vorletzten Platz gelandet war. Als nicht positiv kennzeichnete Rup-precht die Leistungen beim Lesetest mit Platz 13 von 16. Hier liege das Land auch deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Das gelte erst recht für den Testbereich Naturwissenschaften, den der Minister als eindeutigen Schwachpunkt kennzeichnete. Dort musste sich Brandenburg mit dem vorletzten Platz zufrieden geben. Einziger tatsächlicher Lichtblick ist der neu hinzugekommene Testabschnitt Problemlösung. Hier erarbeiteten sich die getesteten Schüler den Platz 11 und kamen dem näher, was der Minister als Aufholjagd hin zum Durchschnitt bezeichnete. Bewundernswert sei das sehr gute Abschneiden von Sachsen und Thüringen. Das wird allerdings durch den internationalen Vergleich wieder relativiert Der Minister erwähnte einen Punkt, bei dem Brandenburg tatsächlich an der Spitze liege: Nirgends hätten Arbeiterkinder so gute Chancen auf einen hohen Bildungsabschluss wie im Bundesland rund um Berlin. Die Abhängigkeit der Spitzenleistung von der sozialen Herkunft sei in keinem anderen Land so gering. Inzwischen gibt es als Antwort auf den ersten PISA-Test rund 150 Ganztagsschulen in Brandenburg. Dort wird sowohl vormittags als auch nachmittags Unterricht erteilt. Die Hausaufgaben fertigen die Schüler unter Anleitung an. In solchen Schulen wechseln sich Freizeit, Arbeitsgemeinschaften und Unterricht bis in die Nachmittagsstunden ab. Für den sehr aufwändigen Schulbetrieb werden rund 30 Prozent mehr Lehrer benötigt als an einer gewöhnlichen Schule. Minister Rupprecht räumte Anlaufschwierigkeiten bei der Einführung dieses Schultyps ein. Er appellierte an die Kommunen und andere Träger, sich mit gu...

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