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  • Politik
  • CDU-Postkarten gegen 630-Mark-Gesetz

Politikfür das Volk?

  • Peter Richter
  • Lesedauer: 1 Min.

»Populismus« war für die Union jahrelang ein wohlfeiles Schimpfwort. Immer wenn während der CDU/CSU/FDP-Regierungsarbeit Protest gegen unsoziale oder bürgerliche Rechte einschränkende Maßnahmen laut wurde, holte sie es aus der Mottenkiste, um damit anklagend auf den politischen Gegner zu zeigen. Die Artikulation des Volkswillens erfüllte dann fast schon den Tatbestand einer staatsfeindlichen Handlung.

Jetzt, da CDU und CSU selbst Opposition machen müssen, entdecken sie plötzlich den Bürger neu. Nach der Unterschriftenkampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft verteilt die CDU nun Postkarten, mit denen sie - gewiß auch überraschend für die Mehrheit der eigenen Klientel - den Charme der Armut entdeckt. »Cashmere? Teure Schuhe? Edle Zigarren? Brauche ich nicht. Ich brauch die 630 Mark!«, heißt es da. Sie sollen unterschrieben zurückgeschickt und dann an Schröder übergeben werden.

Daß eine beträchtliche Zahl solcher Karten im Konrad-Adenauer-Haus eintrifft, ist durchaus denkbar Schließlich hat die Union mit ihrer Politik lange genug dafür gesorgt, daß besagte 630 Mark für viele tatsächlich zum letzten Strohhalm geworden sind.

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