Keine überzeugende Wahl

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ja, auch die EU hat nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Periode des Friedens in Europa beigetragen. Trotzdem vermag die Osloer Entscheidung nicht zu überzeugen: Für ihre aktuelle Politik hat die Europäische Union den Friedensnobelpreis nicht verdient

Es ist vielleicht nicht die allergrößte Überraschung; eine Entscheidung, die berechtigte Diskussionen auslösen wird, ist es in jedem Fall: Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Europäische Union. In seiner Begründung verweist das Osloer Komitee auf den Beitrag der EU, die seit mehr als sechs Jahrzehnten zu Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten auf dem Kontinent beigetragen hätte.

Daran ist eines richtig: Auch der Prozess der europäischen Einigung hat dazu beigetragen, dass nach einer historischen Periode mörderischer Kriege lange Zeit die Waffen in Europa schwiegen. Selbst unter den konfliktreichen Bedingungen der Jahre der Systemkonkurrenz blieb der Kontinent von neuen militärischen Konflikten zwischen den beiden politischen Blöcken verschont. Das freilich wäre im Rückblick nicht nur als eine Leistung der EU zu würdigen. Und es kann auch nicht vergessen werden, dass es seit Ende der 1990er Jahre einen Krieg...


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