Südwesten in grüner Hand

Realpolitiker Fritz Kuhn siegt bei Stuttgarter OB-Wahl

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

CDU und FDP haben in ihrem einstigen Stammland Baden-Württemberg die Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl gegen einen Grünen verloren. Am Sonntag konnte der Realpolitiker Fritz Kuhn den zweiten Wahlgang für sich entscheiden. Der frühere Grünen-Bundeschef erhielt 52,9 Prozent der Stimmen. Sein schärfster Widersacher, der parteilose Sebastian Turner, kam nur auf 45,3 Prozent. Er wurde von CDU, FDP und Freien Wählern unterstützt. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,2 Prozent. Kuhn wird am 7. Januar nächsten Jahres die Nachfolge von Wolfgang Schuster (CDU) antreten. Schuster hatte nach 16 Jahren im Amt nicht erneut kandidiert.

Die Vorsitzende der Grünen, Claudia Roth, sah in dem Wahlerfolg »ein riesengroßes Signal weit über Stuttgart und Baden-Württemberg hinaus«. Während die Partei in bundesweiten Umfragen bei etwa zwölf Prozent stagniert, hat sie im Südwesten vor allem im sogenannten bürgerlichen Lager deutlich zugelegt. Dieses werde nun statt von CDU und FDP von den Grünen dominiert, sagte Kuhn. Seit März vergangenen Jahres regiert Grün-Rot das Bundesland.

CDU-Landeschef Thomas Strobl führte die Niederlage auch auf den eigenen Kandidaten zurück. Er attestierte Turner zwar, »hart gekämpft« zu haben, aber für eine Mehrheit habe ihm die »Strahlkraft« gefehlt. Strobl verwies zudem auf die schwierige Situation der Konservativen in großen Städten. »Im Vergleich zu Wahlergebnissen in anderen Großstädten sind gut 45 Prozent für einen von der CDU unterstützten Kandidaten ganz respektabel«, sagte er.

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