Hoffnung spricht aus seinem Werk

Zum Tode des großen Komponisten Hans Werner Henze

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Seine Bekanntheit griff aus. Gewürdigt und beleidigt wurde er schon mit fünfzig. Mit siebzig quollen die Ehrungen über, die Schmähungen zerrannen. Als er fünfundachtzig wurde, erbot sich ihm die Welt. Die bürgerliche zumal mit ihren scheinbar treuen Augen, vom Kommerz längst zerfressen, und nicht wenige Menschen unten, ganz unten. Letzteren galt Hans Werner Henzes künstlerisches Streben. Von früh an. Am Sonnabend ist er im Dresdner Universitätsklinikum gestorben. Sechsundachtzigjährig.

Henze hat ein reiches Leben gelebt. In das gehört die Erfahrung der deutschen Misere genauso wie seine Jahrzehnte im italienischen Exil, verbracht in herrlichster Landschaft, und der Situation unablässigen Arbeitens. Henze liebte sein Italien, die Toscana, den Marktplatz von Montepulciano, sein Haus mit Garten nahe Rom, den Wein, die Liebe, seine Hunde. Über all das ragt turmhoch sein Werk. Es ist gegenwärtig, es wird gebraucht, auch künftig.

Wohi...


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