Abwahl in drei Akten
Riesas Finanzbürgermeister steht vor dem Rauswurf - Stadt einigt sich mit Bank über Zinswetten
Im dritten Anlauf will der Stadtrat von Riesa (Sachsen) am Montag den Finanzbürgermeister abwählen. Über dessen riskante Zinswetten einigte sich die Stadt derweil mit einer Bank. Die Folgekosten sind aber nicht abzusehen.
Die Trennung ist schwerer als erwartet: Frühestens im dritten Anlauf wird sich Riesa kommenden Montag von Finanzbürgermeister Markus Mütsch (CDU) verabschieden. Zweimal schon sprach sich der Stadtrat mit der nötigen Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder für dessen Abwahl aus. Laut Gemeindeordnung reicht das, um einen Amtsträger in die Wüste zu schicken. Im Fall von Mütsch hatte das Rathaus allerdings beim ersten Anlauf eine Ladungsfrist nicht eingehalten. Um dem mittlerweile ungeliebten Bürgermeister die Tür für spätere Klagen nicht allzu weit zu öffnen, entschloss sich CDU-Oberbürgermeisterin Gerti Töpfer, die Abstimmung wiederholen zu lassen. 24 Stadträte votierten dabei gegen Mütsch, nur vier für ihn. Ein Abgeordneter enthielt sich.
Die Abkehr ist deutlich - und hat gute Gründe: Mütsch hat der Stadt mit riskanten Geldgeschäften eine Last aufgebürdet, an der diese auch lange nach seinem absehbaren Abgang zu tragen haben wird. ...
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