Russland besorgt über »Patriots«

Warnung vor bewaffnetem Konflikt an Syriens Grenze

  • Lesedauer: 2 Min.

Moskau/Ankara (AFP/dpa/nd). Russland hat angesichts der geplanten Stationierung des NATO-Abwehrsystems »Patriot« an der türkisch-syrischen Grenze vor einem »ernsten bewaffneten Konflikt« in der Region gewarnt. Niemand könne ein Interesse daran haben, dass die NATO in den Syrien-Konflikt hineingezogen werde, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Freitag. »Je mehr Waffen man anhäuft, desto größer ist das Risiko, dass sie auch benutzt werden«, warnte er. Bereits am Vortag zeigte sich ein Ministeriumssprecher beunruhigt über die zunehmende »Militarisierung« an der türkisch-syrischen Grenze.

Der türkische Außenminister Ahmed Davutoglu betonte derweil den defensiven Charakter des Patriot-Systems. Kein Land, »und besonders Russland«, müsse sich angesichts der geplanten Stationierung beunruhigt zeigen, sagte er nach einem Treffen mit dem syrischen Oppositionsführer Achmed Moas al-Chatib in Ankara.

Die syrische Regierung hat die Bitte des Nachbarlandes Türkei zur Stationierung von NATO-Luftabwehrraketen als Provokation bezeichnet. »Syrien verurteilt die jüngsten provokativen Schritte der türkischen Regierung«, zitierte das Staatsfernsehen in Damaskus am Freitag einen Mitarbeiter des Außenministeriums.

Derweil hat der iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani Syrien besucht. Nach Angaben des regierungstreuen syrischen TV-Senders Al-Majadien traf der Gast am Freitag auch mit Vertretern der radikalen Palästinensergruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas/Generalkommando zusammen. Die Hamas hat ihren Sitz in Damaskus aufgegeben, weil sie im syrischen Bürgerkrieg mit der Opposition sympathisiert. Iran und die libanesische Hisbollah sind inzwischen die einzigen Verbündeten, die Präsident Baschar al-Assad in der Region noch hat.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal