Zweite Chance für deutsches Team

Eishockey-Auswahl steht beim Nations Cup vor dem ersten Härtetest

Nach 19 Spieltagen geht die Deutsche Eishockey-Liga ins erste freie Wochenende. Sie setzt ihre Serie am 15. November fort. Grund: der TUI Nations Cup (bislang Deutschland-Cup), der heute mit der Partie Schweiz gegen Kanada in Zürich beginnt. Die weiteren Spiele finden auf deutschem Eis statt. Dabei trifft die DEB-Auswahl in Mannheim auf die USA (Mittwoch) und anschließend in Hannover auf die Schweiz (Freitag), die Slowakei (Sonnabend) und auf Kanada (Sonntag). Nach dem WM-Desaster mit dem Abstieg in die B-Gruppe ist die Mannschaft um Bundestrainer Greg Poss nicht nur krasser Außenseiter, sondern auch auf Rehabilitation bedacht. Sie muss das Turnier nutzen, um ein anderes Gesicht zu zeigen als bei den jammervollen WM-Auftritten im März in Österreich. Auch Bundestrainer Greg Poss steht in der besonderen Pflicht. Der Amerikaner hatte bei seinem Amtsantritt im Oktober 2004 viel versprochen - und stand am Ende mit 15 Niederlagen aus 22 Länderspielen und der schwächsten Bilanz seiner 20 Vorgänger seit 1936 da. Der Abstieg in die B-Gruppe war einer der größten Tiefpunkte. Poss erhielt dennoch vom DEB-Präsidium eine zweite Chance. Neuerdings assistieren ihm mit Uwe Krupp und Klaus Merk zwei Wunschkandidaten. Allerdings: Hält die Talfahrt beim olympischen Turnier im Februar 2006 in Turin, vor allem aber bei der B-WM im April 2006 in Amiens (Frankreich) an - erklärtes Ziel ist hier der sofortige Wiederaufstieg -, dürfte der bis zum 30. Juni 2006 befristete Vertrag mit Poss vorfristig gekündigt werden. Ein weiteres Jahr in der Zweitklassigkeit hätte für den DEB nämlich nicht nur sportliche, sondern auch gravierende finanzielle Folgen - seitens des Weltverbandes IIHF, der in der B-Gruppe nur einen Bruchteil der Preisgelder der A-Gruppe zahlt, und seitens der Sponsoren, die die Fortsetzung ihrer Zahlungen von der Klassenzugehörigkeit abhängig machen. Insofern ist der Nations Cup ein Härtetest unter starkem Leistungsdruck für das deutsche Team in diesem Olympia- und WM-Winter. Die Gegner stehen in der IIHF-Weltrangliste deutlich besser da als der Gastgeber, der nach dem WM-Turnier in der Weltrangliste vom achten auf den zehnten Rang zurückgefallen ist. Rekord-Weltmeister Kanada, der das letzte WM-Finale überraschend gegen Tschechien mit 0:3 verloren hat und sich nun beim ersten Auftritt in Europa von einer besseren Seite zeigen will, ist souveräne Nr. 1, die Slowakei Nr. 4, die USA Nr. 6 und die Schweiz Nr. 8. Die Top-Gegner Slowakei, USA und Schweiz waren beim WM-Turnier 2005 erst in der Finalrunde der besten Acht gescheitert.
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