Wunschträume von einer vierten Gewalt

  • Nicolai Hagedorn
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das ursprüngliche Vollgeld-Konzept, das heute von Josef Ackermanns Doktorvater Hans-Christoph Binswanger propagiert und sogar in einem Papier des Internationalen Währungsfonds empfohlen wird, hatte in den 1930er und 1940er Jahren viele Anhänger unter Nationalökonomen und korrespondierte mit Ideen des Antikommunisten Silvio Gesell. So ist von dem damals prominentesten Vollgeld-Befürworter Irving Fisher das Bekenntnis überliefert, er sei »nur ein bescheidener Schüler des Kaufmanns Gesell«.

Schon in den 1990er Jahren warnte der Marxist Robert Kurz vor der Wiederkehr Gesellscher Theorien: »Statt den Anspruch menschlicher Autonomie gegen den Systemterror der Marktwirtschaft zu formulieren, vertreten die Neo-Gesellianer gar nicht klammheimlich die wölfische Autonomie des reinen Marktteilnehmers gegen jeden menschlichen und sinnlichen Anspruch außerhalb der warenförmigen Abstraktionen.« Was die Vollgeld-Apologeten damals wie heute als Kris...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.