Es gibt nur Aufstieg und Absturz

Andres Veiel hat aus Gesprächen mit Bankern das Theaterstück »Himbeerreich« komponiert

nd: Herr Veiel, wie sind Sie darauf gekommen, sich mit dem Finanzsystem zu beschäftigen?
Veiel: Das begann schon vor zehn Jahren. Bei den Recherchen zu »Black Box BRD« (einem Dokumentarfilm zum Leben und Sterben von Alfred Herrhausen, dem recht ungewöhnlichen Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Anm. T.M.) bin ich auf einen Banker gestoßen, der gesagt hat: ›Hier vermehrt sich das Geld aus sich selbst heraus. Es löst sich ab von der Realwelt. Dann haben wir eine Blase und das fährt an die Wand.‹ Als ich ihn fragte, was das bedeute, meinte er: ›Wir melken die Kuh, solange sie Milch gibt.‹ Da war mir klar: Die sehen das voraus. Die planen das ein. Damals noch ohne das Wissen, dass man Gewinn daraus ziehen kann, wenn man auf die Katastrophe wettet. Als 2007, 2008 die Krise kam, war ich in Habachtstellung. Ich habe mich dann um Gesprächspartner bemüht. Die waren inzwischen meist schon pensioniert. Sie gucken aber von der Seitenlinie auf...


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