Landsknechte aus schierer Not

Röntgenbilder geben Aufschluss über das Leben von Soldaten des Dreißigjährigen Krieges

  • Thomas Schöne, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vor 380 Jahren sind sie gefallen - nun erhalten sie wieder ein Gesicht. Schädel von Soldaten, die im Dreißigjährigen Krieg bei Lützen - heute Sachsen-Anhalt - ums Leben kamen, sind per Computertomographie akribisch analysiert worden.

Halle. Ältere Knochenbrüche, ausgeschlagene Zähne, Vitamin D-Mangel. Röntgenaufnahmen zeigen detailliert, wie die Männer zu Lebzeiten litten. Per Computertomographie haben Experten in Halle die Schädel von acht Soldaten untersucht, die alle ein gemeinsames Schicksal erlitten: Sie starben in einem der blutigsten Kämpfe des Dreißigjährigen Krieges, der Schlacht vom 16. November 1632 bei Lützen (Burgenlandkreis). Nun sollen einige der Gefallenen wieder ein Gesicht bekommen - für eine Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Die Schau soll später auch in Schweden, Finnland und Estland zu sehen sein.

Individuelle Biografie für 47 Getötete

In der Schlacht zwischen dem protestantischen Heer unter Führung von König Gustav II. Adolf von Schweden und den katholischen kaiserlichen Truppen unter Wallenstein kam auch der Schwedenkönig selbst ums Leben. Insgesamt fielen bei Lützen schätzungsweise 6500 bis 10 000 Soldaten. B...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.