Verfemt. Verfolgt. Vergessen?

Stiftung Stadtmuseum erinnert an 1933

  • Lesedauer: 2 Min.

(epd). Das Stadtmuseum hofft mit mehreren Sonderausstellungen auf steigende Besucherzahlen. Zugleich soll die Sanierung des Märkischen Museums mit neuer Dauerausstellung vorangetrieben werden: Voraussichtlich im April werde es ein öffentliches Kolloquium zur Neukonzeption geben, sagte Generaldirektorin Franziska Nentwig gestern auf der Jahrespressekonferenz. Im vergangenen Jahr besuchten knapp 180 000 Menschen die fünf Standorte der Stiftung Stadtmuseum Berlin Märkisches Museum, Nikolaikirche, Ephraim-Palais, Knoblauchhaus und Museumsdorf Düppel.

Einen Themenschwerpunkt mit vier Ausstellungen im Ephraim-Palais in diesem Jahr bildet der Machtantritt der Nazis vor 80 Jahren und der 75. Jahrestag der Pogromnacht. So wird mit der Präsentation »Geraubte Mitte« an die Enteignung jüdischen Grundbesitzes im Berliner Zentrum erinnert. Die ab 5. September zu sehenden Ausstellung soll auch die künftige Gestaltung des Berliner Stadtkerns thematisieren.

Bereits ab 16. März steht die von den Nazis als »entartet« denunzierte Kunst im Mittelpunkt. Unter dem Motto »Verfemt, verfolgt - vergessen?« werden Werke aus der Sammlung Gerhard Schneider gezeigt. Die Ausstellung »Bürokratie des Terrors« widmet sich ab 5. September der englischen Künstlerin Barbara Loftus. Basierend auf den Kindheitserinnerungen ihrer Mutter und Recherchen in Archiven hielt sie die Zeit des Machtantritts der Nazis in ihren Bildern fest. Zeitgleich wird unter dem Motto »Bild dir dein Volk!« eine Dokumentation des Jüdischen Museums Frankfurt am Main über den Verleger Axel Springer und sein Verhältnis zu den Juden und Israel präsentiert. Das Stadtmuseum gehört damit zu den tragenden Säulen des Berliner Themenjahres »Zerstörte Vielfalt 1933 - 1938 - 1945«.

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