Pullover für einen Panzer

Ein Kunstprojekt in Dresden sorgt für Kontroversen

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Zum 13. Februar will ein Kunstprojekt in Dresden zum Gespräch über Krieg und Gewalt anregen - und dafür einen Panzer einstricken. Schon bevor dieser verhüllt ist, gibt es Streit.

Kristina Krömer und Barbara
Niklas (unten) vom Verein »Louisen Kombi
Naht« in der Dresdner Neustadt
Kristina Krömer und Barbara Niklas (unten) vom Verein »Louisen Kombi Naht« in der Dresdner Neustadt

Am Turm passt der Überzieher nicht. Das Olivgrün des Panzers schaut unter der bunten Flickendecke heraus. »Macht nichts«, sagt Kristina Krömer, »da pusseln wir noch ein Stück ran.« Die junge Frau mit den roten Locken kramt in einer Kiste voll bunter gestrickter Flicken in Rosa und Himmelblau, mit Streifen und Zopfmuster. Zwei Damen greifen zur Nähnadel und passen die Stücke ein.

Es ist Anprobe im Depot des Militärhistorischen Museums. In der Halle voll Kriegstechnik bekommt ein Leopard-Panzer der Bundeswehr eine Art bunten Pullover. Die Hülle für das Großgerät ist Teil eines Kunstprojekts mit dem Titel »Auf ins Geflecht!«, das Kristina Krömer und Barbara Niklas vom Verein »Louisen Kombi Naht« in Dresdens Neustadt ersonnen haben und das vom Militärhistorischen Museum der Bundeswehr unterstützt wird.

Stunden vor der Anprobe sitzen Niklas und Krömer in einem Laden in der Neustadt. Auf Bügeln hängen Jacken, die aus Schlafsäc...


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