Tunesien in Aufruhr
Anhaltende Proteste nach Ermordung Belaïds
Die Ermordung des linken Oppositionsführers Chokri Belaïd offenbart die Spaltung der tunesischen Gesellschaft. Hunderte Menschen sind am Donnerstag in Tunesien erneut aus Protest gegen die islamistische Regierung auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Tunis rief die Menge: »Das Volk will den Sturz des Regimes.« Die Demonstranten zogen durch die schwer gesicherte Habib-Bourguiba-Allee zum Innenministerium.
Politisch stabile Zeiten wie unter dem ersten Präsidenten Habib Bourguiba (1957 bis 1987) sind in Tunesien offensichtlich vorerst passé. Regierungschef Hamadi Jebali ist zwar zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit bereit, stößt aber auf Widerstand in der eigenen islamischen Ennahda-Partei. Jebali hatte am Mittwochabend zunächst die Auflösung der von seiner Partei dominierten Regierung angekündigt. In einer Fernsehansprache sagte Jebali, er wolle eine »Regierung der nationalen Kompet...
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