»Wir sollen dienen«

Berlinale-Jury möchte Filme nicht bewerten

  • Lesedauer: 1 Min.

(nd/Riegel). Eine übertrieben respektvolle, fast devote Haltung gegenüber den Wettbewerbsfilmen der Berlinale hat Jury-Präsident Wong Kar Wai offenbart. »Wir sind hier, um Filmen zu dienen, nicht um sie zu bewerten«, sagte der chinesische Regisseur auf einer Pressekonferenz. Das ist aus dem Munde des obersten Richters über die Bärenvergabe bemerkenswert und kommt fast schon einer Arbeitsverweigerung gleich. Auch ist es nicht unbedingt schonend für die Werke, die leer ausgehen. Denn mit seiner Ankündigung, nur loben zu wollen, erhebt er ausbleibenden Beifall in den Stand der harschen Kritik. Zudem erwartet das Publikum dringend eben jene Bewertung, um die sich Wong offenbar drücken will. Jurymitglied Susanne Bier schloss sich ihm bereits an. So ruhen die Hoffnungen auf kritische Einordnung auf dem Rest des Gremiums. Andreas Dresen, übernehmen Sie!

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal