Hässliche Todsünden

Schorlemmers Kritik

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt hat Kritik an Umbauten von Gebäuden der Reformation in Wittenberg zurückgewiesen. Sowohl bei der Neugestaltung des Eingangs des Lutherhauses als auch bei der Überdachung dahinter habe es viel Zuspruch gegeben, weil die Gestaltung der Funktionalität folge, sagte Stiftungsdirektor Stefan Rhein der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung« (Freitagsausgabe).

Der Wittenberger evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer hatte in einem Beitrag für die Zeitung verschiedene Bauprojekte angegriffen. Als eine von mehreren »Todsünden« verurteilte er etwa den Verbindungsbau zwischen Luther- und Direktorenhaus. Zudem kritisierte er die Gestaltung der Freifläche hinter dem Museum.

Im Kontext mit dem Anbau am Melanchthonhaus, das nach Sanierung in einer Woche wiedereröffnet werden soll, sprach Schorlemmer von Hässlichkeit. Auch die geplanten Arbeiten am Augusteum und am Übergang dort zum Lutherhaus stoßen auf seine Ablehnung. Postmoderne Durchsichtigkeitsideologie aus Glas und Stahl herrschten auch hier vor. Wenigstens diese »Todsünde« könne vielleicht noch verhindert werden, wenn sich viele Wittenberger seiner Reaktion anschließen und sich entweder einen großen Hammer kaufen oder doch lieber ein Bürgerbegehren initiieren würden, bevor es zu spät sei. epd

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