Gegenoffensive im Amazon-Skandal

Bad Hersfelder Lokalmedien relativieren die Vorwürfe gegen den Onlinehändler / Hessens Landtag debattiert am Mittwoch

  • Hans-Gerd Öfinger, Wiesbaden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Bericht des Hessischen Rundfunks über die Arbeits- und Wohnbedingungen von Leiharbeitern beim Onlinehändler Amazon sorgt weiter für Aufregung. Amazon-freundliche Medien starteten eine Gegenoffensive.

Die Zustände im osthessischen Amazon-Standort Bad Hersfeld werden am Mittwoch auf Antrag der Linksfraktion den Landtag beschäftigen. Die kleinste Oppositionspartei will von der Regierung in Wiesbaden wissen, wann bei Amazon zuletzt Betriebsprüfungen stattgefunden haben und ob der Konzern öffentliche Fördermittel erhalten hat. Systematische Verstöße gegen Grundrechte, Arbeitsschutz und Steuergesetze dürften nicht ignoriert werden, mahnt der Abgeordnete Hermann Schaus.

Vielleicht um der Opposition Wind aus den Segeln zu nehmen, stattete Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) vor einigen Tagen überraschend Amazon einen Besuch ab. Er habe die Angelegenheit zur »Chefsache« gemacht, eine Arbeitsschutzkontrolle vor Ort angeordnet und dem Management »unmissverständlich klar gemacht, dass die Fehler und Missstände sehr schnell abzustellen sind«, teilte seine Sprecherin mit.

Dies war eine Kehrtwende der CDU-FDP-Landesregierung, die ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.