nd-aktuell.de / 26.02.2013 / Brandenburg / Seite 13

Leuchtturm für mehr Bildung

Im Süden von Neukölln entsteht der Campus Efeuweg

Klaus Teßmann

Der Bezirk Neukölln will neue Wege für die Bildung gehen. Nachdem nun schon fünf Jahre lang der Campus Rütli erfolgreich die Schüler auf das Leben vorbereitet, soll nun der zweite Campus »Efeuweg« aufgebaut werden.

Wie die Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey (SPD) gestern erklärte, stehe das Vorhaben unter dem großen Motto »Mit Bildung zusammen wachsen«. Als wichtigen Partner hat sich die Stadträtin die degewo als große kommunale Wohnungsgesellschaft ins Boot geholt. Zum Bildungscampus gehören Schulen, ein Kindergarten, Jugendeinrichtung und ein Sportplatz. Großes Ziel ist es, »die Gropiusstadt als moderne und soziale Großsiedlung Berlins zu entwickeln«.

Im Mittelpunkt des Campus stehen zwei Schulen. Die Walt-Disney-Grundschule und die Liebig-Schule als Integrierte Sekundarschule werden mit dem neuen Schuljahr 2013/2014 zur 4. Gemeinschaftsschule in Neukölln mit rund 850 Schülern zusammenwachsen. Eine Erweiterung der Schule ist geplant. Damit wird die Schule dann zur gebundenen Ganztagsschule als Zentrum für Sprache und Bewegung. An dieser Gemeinschaftsschule können die Kinder bis zur 10. Klasse lernen.

Für alle Schüler, die das Abitur machen wollen, steht das Oberstufenzentrum Chemie-Physik-Biologie »Lise Meitner« als Kooperationspartner zur Verfügung. Dort wird ein spezifisches Abitur in den naturwissenschaftlichen Fächern angeboten. Der Evangelische Kindergarten »Dreieinigkeit«, der Jugendklub »UFO« sowie zwei Sportanlagen mit dem Kombibad Gropiusstadt und dem degewo-Stadion gehören ebenfalls zum Campus.

Die Entwicklung für den Bildungscampus Efeuweg begann schon vor fünf Jahren mit der Gründung des Bildungsverbundes Gropiusstadt. Vor vier Jahren übernahm die Wohnungsgesellschaft die Patenschaft über das Sportstadion an der Lipschitzallee.

Im Januar hatte die Bezirksverordnetenversammlung von Neukölln endgültig die Weichen für den Campus Efeuweg gestellt. »Ich freue mich vor allem darüber, dass die Bezirksverordneten über alle Parteigrenzen hinweg diesen Beschluss einstimmig gefasst haben«, kommentierte Bildungsstadträtin Giffey. Damit möchte der Bezirk den Wohnstandort Gropiusstadt attraktiver machen. Gerade für junge Familien mit Kindern seien die Bildungsangebote wichtig bei der Wahl für eine neue Wohnung. Die Stadträtin möchte sich an den guten Erfahrungen des Rütli-Campus orientieren. Auch am Efeuweg soll es ein einheitliches Bildungskonzept vom Kindergarten bis zum Abitur geben.

Das gesamte Projekt wird von Studenten der TU Berlin begleitet. Sie hatten bereit in den Jahren 2010/11 über ein Modell für eine neue Gropiusstadt geforscht. In den nächsten Jahren wird in der südlichen Gropiusstadt eine neue Bildungs-, Sport- und Freizeitlandschaft entstehen. Dazu hatten Studenten der TU bereits 2012 Zukunftsbilder für die Gropiusstadt entworfen. Ein Teil davonsoll an den beiden Schulen in diesem und nächsten Jahr umgesetzt werden. Dafür stehen insgesamt 285 072 Euro zur Verfügung.

Bereits in der 2. Jahreshälfte 2013 wird ein Schülerforschungszentrum eröffnet und ab Sommer 2013 wird das degewo-Stadion für rund 427 000 Euro saniert. Frank Bielka vom degewo-Vorstand erklärte: »Die Wohnungsgesellschaft bietet dem Bezirk ihre Unterstützung bei den baulichen Maßnahmen an. Wir stehen bereit, bei benötigten Ergänzungsbauten in Vorleistung zu gehen, diese vorzufinanzieren - damit der Bildungscampus möglichst schnell Wirklichkeit wird.«